Mobile Jugendsozialarbeit am Neupfarrplatz

Der Kirchenvorstand der Neupfarrkirche begrüßt ausdrücklich die Etablierung mobiler Jugend-Sozialarbeit in Regensburg. Schon seit Jahren beobachten wir mit Sorge, wie gerade auch Konflikte zwischen Jugendlichen den Neupfarrplatz zu einem unsicheren Pflaster machen. Damit einher geht die  zunehmende Verwahrlosung des  Platzes.

Die Kirche im Zentrum des Platzes lädt mit ihren attraktiven Treppen und der rundlaufenden Balustrade immer schon zum Verweilen ein. Grundsätzlich freuen wir uns als Kirchengemeinde, dass unsere Neupfarrkirche ein derart attraktiver Ort mitten in der Stadt ist. Zugleich sehen wir uns aber in diakonischer Verantwortung,  die problematische soziale Situation zu thematisieren und zu einer Entspannung beizutragen.  

Die inzwischen häufig unangenehme, ja bedrohliche Atmosphäre auf dem Neupfarrplatz entwickelte sich allmählich: Neue Gruppen Jugendlicher tauchten auf, verdrängten vor allem in den Abendstunden mit zunehmend aggressiven Auftreten die fröhliche und friedliche Jugend, Alkohol kam ins Spiel, Pöbeleien und Schlägereien verunsicherten die Passanten. Parallel dazu wurden die Wände der Kirche beschmiert - auch dies ein Trend der letzten Jahre. 

All dies bewog den Kirchenvorstand, sich mit Kaufleuten und Bewohnern des Neupfarrplatzes in der AGNeupfi zusammen zu tun, um Wege zu suchen, diese besorgniserregende Entwicklung zu stoppen. Als zentrale Erkenntnis schälte sich in mehreren Treffen heraus, dass es auf dem Platz an einer gezielten Ansprache der Jugendlichen fehlt, dass punktuelle Polizeieinsätze das Problem nicht lösen, dass die Präsenz von Sozialarbeitern nötig ist, um schon im Vorfeld Konflikte beruhigen zu können. Und dass ein Raum wichtig wäre, den man „einfach so“ aufsuchen kann. Der Hinweis auf die Freizeithalle 37 ist da wenig hilfreich, ebenso die Aussage „Jugendliche dürfen auch mal allein sein“ (Aussage des Amtes für kommunale Jugendarbeit).

Am Neupfarrplatz handelt es sich inzwischen um einen besorgniserregenden Brennpunkt, dessen weiterem Abrutschen in eine No-Go-Gegend dringend entgegengewirkt werden muss. 

Diesen Befund hat die AGNeupfi in einem Brief an die Oberbürgermeisterin mitgeteilt; beim Bürgerfest haben wir das Thema in einer Diskussionsrund (auch mit der OB) intensiv besprochen. Auch hier stimmten sowohl Bewohner, wie Kaufleute und Experten darin überein, dass eine mobile Jugendsozialarbeit auf dem Platz dringend geboten ist.

Der Beschluss, Streetworker für die Jugend zu etablieren, ist deshalb ein Schritt in die richtige Richtung, den wir als Kirchenvorstand (und in der AGNeupfi) mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen.